Pfarrblatt Winter 2023

Pfarrblatt Winter 2023 Seite 5 Wie oft hören wir die Klage: „Wo ist Gott in all dem? Die Welt ist von Gott ver - lassen.“ Ja, mit dem Propheten schreien wir zum Herrn: Reiß doch den Himmel auf und kehre zurück zu deinen Knechten. Und der Herr wird uns antworten: Seht ihr denn nicht, dass ich den Himmel schon aufgerissen habe? Damals in der Stunde des Kreuzes, als aus meinem offenen Herzen Blut und Wasser ge - flossen sind, um euch das Leben inmitten des Todes und des Leidens zu geben. Wir brauchen eine neue Weihnacht, in der nicht nur Gott als Kind geboren wird - auch unser Glaube an den Erlöser, den Retter der Welt muss neu geboren werden, der Glaube an Christus, der mit uns geht, mitten in aller Not, um mit uns zu leiden und uns zum Licht zu führen. „Herr heile unsere Blindheit, lass uns dich in unserer Zeit erkennen als der Mit- leidende, gib uns den Mut, diese Welt dir anzuvertrauen in Glauben und Gebet, denn du bist der eigentliche Herr der Geschichte.“ Das zweite Wort, das den adventlichen Menschen prägt lautet: „Seid wachsam, wacht auf!“ Die Angst und die Traurigkeit unserer Tage aber auch unsere übertriebenen Aktivitäten und Geschäftigkeit machen uns „schläfrig“ und wir ziehen uns in uns selbst zurück und schließen uns ab, kümmern uns nur noch um das Nächstliegende, die Dinge, die uns in Beschlag nehmen. Obwohl wir uns für umtriebig und aktiv halten, sagt der Herr, wir sollen aufwachen und wachsam bleiben, denn wir sehen die Wirklichkeit nicht, hören das Wesentliche nicht. Ob Angst oder Umtriebigkeit, beide lassen das Wesentliche vergessen, das Eigent- liche verdrängen. Das Wesentliche, das hinter allen Dingen steht, den lebendigen Gott, den sollen wir entdecken, wieder von neuem an diesemWeihnachtsfest. Das ist das Wich- tigste, denn wir sind schläfrig geworden Gott gegenüber. Wachsein bedeutet, nicht nur wahrnehmen, was unsere äußeren Interessen und Wünsche betrifft, sondern die tieferen Zeichen der Zeit sehen, Gott, der Mensch geworden ist, Emmanuel - Gott mit uns - auch und vor allem in unseren Tagen. „Herr, reiß die Himmel auf, mache uns wach, damit wir dich erkennen, der du verborgen in unserer Mitte bist. Lass uns das Kind entdecken, das du der Welt geschenkt hast.“ Das Kind ist immer Zeichen der Hoffnung. Mose, der als kleines Kind in einem unscheinbaren Kasten aus dem Nil gefischt wurde, hatte als Mann Gottes das Volk aus der Sklaverei in die Freiheit geführt. Das Christus Kind möge uns in diesen dunklen Tagen Licht und der Weg des Heiles werden. Frohe Weihnachten und ein gesegnetes Neues Jahr P. Antal

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