Pfarrblatt Frühling 2024

Pfarrblatt Frühling 2024 Seite 6 Glaubensfragen Am ersten Katechese Abend stellte jemand die Frage, ob der Glaube etwas mit unserer Vernunft zu tun hat: Muss ich über den Glauben überhaupt nachdenken? Gott ist doch Liebe und wir können Gott nicht verstehen, wir können ihn nur lieben. Jesus hat keine dicken Bü- cher hinterlassen, sondern einfach die Liebe Gottes verkündet. Meine Antwort auf diese Frage wäre: Der geheimnisvolle, ewige und unsichtbare, überall gegenwärtige Gott über- steigt unser Begreifen total, das ist wahr. In diesem Sinne kann unsere Ver- nunft ihn nicht erfassen, nicht auf die Weise, wie ich Elektrizität verstehen kann, Wellen im Ozean oder was ein Hund ist. Letztendlich fragt Gott uns, ob wir ihn in der Tat lieben. Aber genau da fängt dann doch das Denken an: Was bedeutet es, „Gott zu lieben?“ Ist alles, was ich Liebe nenne, auch wirklich Liebe? Wie weit soll die Liebe gehen? Soll ich nicht heiraten, um Gott zu zeigen, wie sehr ich ihn lie- be? Soll ich immer nur Wasser trinken und trockenes Brot essen, um IHM zu zeigen, dass er mir genügt? Was soll ich tun, damit ich Gott gefalle? Ist es unbedingt notwendig jeden Sonntag zur Mes- se zu gehen oder reicht einmal im Monat?...usw.. Das alles sind Fragen, die der Glaube hervorruft und die die Vernunft beantworten soll. Aber auch dies: Die Bibel ist die schriftliche Aufzeichnung von dem, was Gott uns über sich selbst und über den Menschen sagen will. Wenn Gott sich mir also mitgeteilt hat und ich an ihn glaube, werde ich darüber nachdenken, damit ich ihn immer besser verstehen kann und somit auch immer mehr lieben kann. Darum: Glau- bensfragen! Damit ich Gottes Sprechen durch die Bibel verstehe. (Katechismus der Katholischen Kirche, n. 158). Br. Clemens-Maria, Prior

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc1MzI=