Pfarrblatt Frühling 2024
Pfarrblatt Frühling 2024 Seite 5 Die Fastenzeit ruft uns zur Umkehr! Umkehr bedeutet, sich von unserem Egoismus abzuwenden und zum Wesent- lichen zurückzukehren. Zurück zu dem, wofür wir uns einmal entschieden ha- ben, zurück zu unserer eigentlichen Berufung als Mensch, zurück zum ande- ren, denn wir sind geschaffen, um zu lieben. Die Liebe ist die freie Hingabe des Herzens: Der Musiker gibt sich seinem Werk hin, die Kindergärtnerin ihren Kindern; in der Freundschaft, in der Ehe, in jeder menschlichen Beziehung gibt sich einer dem anderen hin. In unserer Beziehung zu Gott ist Gott der Erste, der sich uns hingibt, durch Jesus, und wir antworten auf seine Liebe, indem wir unser Leben ihm schenken. Mit der Zeit entfernen wir uns vom Wesentlichen, von den Zielen, die wir uns gesetzt haben und vom eigentlichen Ziel unseres Lebens. Wir werden träge und untätig in der Liebe. Darum sind wir eingeladen, uns aufs Neue in der Liebe, dem eigentlichen Ziel unseres Lebens, zu üben. Liebe ist nicht nur ein Gefühl, sondern in erster Linie eine Tugend, das heißt eine Fähigkeit und eine Kraft, die man trainieren kann. Mutiger, tapferer, gerechter, liebevoller zu wer- den, das ist eine echte Herausforderung für jeden Christen. Die Fastenzeit soll eine Einübung in die Liebe sein. Durch Gebet, Fasten und Almosen geben, öffnen wir uns dem Nächsten und Gott. Wir schulen uns da - rin, die Welt aus dem Blickwinkel des anderen zu sehen. Und wenn wir Liebe üben, wo es uns noch leichtfällt, werden wir mit Gottes Hilfe immer besser in der Lage sein, auch dort zu lieben, wo es wehtut und wir vielleicht nicht „zu - rückgeliebt“ werden. Das zeigt sich besonders in der Sorge für die Ärmsten und noch mehr dort, wo wir in einer neuen Weise mit unseren Gegnern umgehen müssen: indem wir auf Rache, Vergeltung und Gewalt verzichten. Wenden wir uns neu Jesus zu, der für uns gestorben und auferstanden ist; in ihm finden wir den Weg zum anderen, zum Nächsten und zu Gott. Nutzen wir die Angebote in unseren Pfarren, die uns helfen sollen, Jesus unser Ziel, nicht aus den Augen zu verlieren: Fastenexerzitien, ein Tag mit Gott, Kreuzweg, Ro- senkranz, Anbetungsnacht, Osterbeichte, Fastenaktion und natürlich auch das tägliche Gebetsangebot im Kloster. Ich wünsche euch eine segensreiche Fastenzeit und ein frohes Osterfest! P. Antal Liebe Pfarrgemeinden, liebe Brüder und Schwestern, liebe Freunde!
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